Die Stadt Rösrath ist von Fluglärm betroffen – wie auch die Flughafen-Anrainer-Kommunen Siegburg, Lohmar, Troisdorf, Hennef und weitere.
Die besondere Problematik ergibt sich aus dem Nachtfluglärm.
Wie an keinem anderen deutschen Großflughafen gibt es in Köln/Bonn die meisten Nachtflüge in der Kernruhezeit zwischen 0:00 und 5:00 Uhr – mit Schwerpunkt in der Zeit von 4 bis 5 Uhr – der Zeit geringer Schlaftiefe!
Umfangreicher und aktueller als in Rösrath informiert z.B. die Stadt Siegburg ihre Bürger über alle Fragen zum Thema (Nacht-) Fluglärm! So auch über Lärmschutzzonen und stadteigene Lärm-Messstellen. „Die vom Flughafen Köln/Bonn gemessenen Lärmwerte sind für die Bürgerinnen und Bürger nicht sofort verfügbar. Diese zeitliche Verzögerung ist aufgrund der schnellen Datenverfügbarkeit nicht mehr akzeptabel. In Einzelgesprächen mit Bürgern hat sich immer wieder herausgestellt, dass eine zeitnahe Darstellung der Lautstärke wichtig und notwendig ist. Aus diesem Grunde war es erforderlich, eine eigene Messeinrichtung aufzubauen und zu betreiben. Eine (eigene) Messanlage kann die Daten früher bereit stellen und so dem Bürger oder der Verwaltung die Möglichkeit der zeitnahen Überprüfung beim Flughafen, der Flugaufsicht oder den Aufsichtsbehörden verschaffen.“
In Rösrath bestand leider über Jahre eine relative „Blockadepolitik“ seitens der CDU-Fraktion. Wer als Bürger die Diskussionen zur Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren im Rösrather Stadtrat Ende 2017 miterlebte, konnte entsetzt sein ob der auffallend „flughafenfreundlichen“ Äußerungen eines CDU-Ratsherren, der den Eindruck hinterließ, sich mehr um die wirtschaftlichen Interessen des Flughafens als um die Gesundheit der lärmgeplagten Bürger zu sorgen.
Zur Arbeit des Vereins:
In den ersten Monaten 2012 stand der Kampf gegen den Fluglärm im Vordergrund der Vereinsarbeit:
mit dem karnevalistischen Auftakt im Karnevalszug Hoffnungsthal (Motto „Och Jecke bruche Schloof“), über die Unterschriftenaktion, eine Informationsveranstaltung und Diskussion mit Prof. Greiser („Macht Fluglärm krank?“) bis zur Vorbereitung und Teilnahme an den bundesweiten Demonstrationen gegen Fluglärm: rund 1.000 Teilnehmer protestierten am 24.03. 2012 auf dem Köln-Bonner Flughafen gegen den Nachtfluglärm.
Die im Landtagswahlkampf Mai 2012 geworfenen Nebelkerzen zum Thema „Passagiernachtflugverbot“ sind ein deutliches Zeichen dafür, dass man sich dabei nicht auf einzelne Parteien verlasssen kann, sondern dass ein parteiunabhängiger Widerstand erforderlich ist, wie ihn der Verein und die Lärmschutzgemeinschaft Köln-Bonn organisieren. (Auszug aus dem Bericht zur Mitgliederversammlung vom 29.04.2012)
Eine zweite große Demonstration gegen den Nachtfluglärm wurde am 17.11.2012 von uns mit organisiert.
In den folgenden Jahren hat der Verein auf seinen Internetseiten stets ausführlich über die Entwicklung der Nachtfluglärmproblematik informiert, die (Lokal-) Politik an seine Verpflichtung zur gesundheitlichen Fürsorge erinnert und eigene Diskussionsveranstaltungen organisiert.
Zur weiteren Entwicklung
hier ausgewählte Presse-Mitteilungen zur Fluglärm-Entwicklung:
Ende 2012 versuchte sich der Stadtrat mit folgendem Vorstoß:
Der Stadtrat soll den Landesminister auffordern, den Flughafen Köln/Bonn zu einem Lärmminderungsprogramm zu verpflichten.
Da auch Ende 2013 noch keine angemessene Antwort erfolgt war, musste BM Mombauer erinnern.
Ende 2013 wurden weitere Studien im Auftrag des Umweltbundesamt veröffentlicht:
„Der nächtliche Flugverkehr am Kölner Airport kann Untersuchungen zufolge gravierende gesundheitliche Schäden und millionenschwere Folgekosten verursachen. …
Für den Zeitraum 2012 bis 2021 sei mit 3700 Erkrankungsfällen und darunter 600 vorzeitigen Todesfällen zu rechnen. Das sind 60 Tote jährlich. Man müsse zudem von rund 274 Millionen Euro Krankheitskosten ausgehen.“
Ende 2014 heißt es im KStA:
Flughafen Mehr Fluglärm über Rösrath
16.06. 2015:
Flughafen Köln/Bonn Einigkeit im Rösrather Stadtrat über Resolution zum Nachtflugverbot
Laut Fluglärmkommission hat die Zahl der Flüge in Köln/Bonn zwischen Januar und April 2015 um 3,5 Prozent zugenommen, die der Nachtflüge sogar um 4,8 Prozent. Besonders deutlich ist demnach der Anstieg bei den nächtlichen Passagierflügen, sie nahmen um 16 Prozent zu. In der Begründung zu der beschlossenen Resolution heißt es, dass in den Sommermonaten der Anteil der Passagierflüge an allen nächtlichen Flügen fast 50 Prozent betrage.