Links zu den Hochwasserrisiko- und Hochwassergefahrenkarten
EG HWRMRL
Unter dem sperrigen Titel „Europäische HochwasserRisiko-Management-Richtlinien“ (EG HWRMRL) hatte die EU eine sinnvolle und äußerst wichtige Richtlinie erlassen, mit der alle Mitgliedsstaaten verpflichtet werden, Gefahren- und Risiko-Karten für Hochwasser zu erstellen und Massnahmenpläne zu entwickeln: sinnvoll deshalb, weil die Flüsse und die Einzugsgebiete der Flüsse ja auch nicht vor Staatsgrenzen Halt machen und so die am selben Fluss liegenden Staaten zu einem einheitlichen und abgestimmten Verhalten verpflichtet werden. Diese Karten und Pläne sind in einem sechsjährigen Rhythmus zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Der erste Zyklus wurde Ende 2015 beendet – wir befinden uns jetzt im zweiten Zyklus. Mit der Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) am 1.3.2010 wurden die Vorgaben der EG HWRMRL in deutsches Recht überführt.
Hochwassergefahrenkarten
Alle Karten stehen im Maßstab 1:5000 zur Verfügung.
Die Gefahrenkarten stellen die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung dar, für drei verschiedene Szenarien: ein häufiges Hochwasserereignis (HQhäufig), ein mittleres (statistisch 100jährliches Ereignis, HQ100) und ein seltenes, extremes Ereignis (Hqextrem).
Blau eingefärbte Flächen zeigen die überfluteten Fläche mit unterschiedlichen Wassertiefen, die Pfeile in unterschiedlichen Farben symbolisieren die Fließgeschwindigkeiten. Gelb bis braun gefärbte Flächen zeigen Flächen, die durch einen Damm oder ähnliches geschützt sind, aber überflutet werden, wenn die Einrichtungen versagen oder ihre Bemessungsgrenze überschritten wird.
Hochwasserrisikokarten
Die Risikokarten zeigen die Nutzungen der Flächen (z.B. Landwirtschaft, Wohnbebeauung, Industrie), die bei einem Hochwasser überflutet werden können, besonders schutzwürdige gefährdete Objekte wie Baudenkmäler, Schutzgebiete wie Trinkwasserschutzgebiete, und die Zahl der möglicherweise betroffenen Einwohner, deren Gesundheit oder Leben betroffen sein kann. Außerdem werden Industriebetriebe, die aufgrund der verwendeten bzw. gelagerten Stoffe die Umwelt im Überflutungsfalle besonders gefährden können (sogenannte IVU-Anlagen).
Das zu erwartende Schadenausmaß bei Hochwasser hängt ab von dem Schadenpotential in den überfluteten Gebieten und der Eintrittswahrschlichkeit dieses Ereignisses (häufig, 1oojährlich, selten). Das Schadenpotential beschreibt die Werte (Gebäude nebst Inneneinrichtungen, Industrieanlagen, Autos etc.), die durch das Hochwasser geschädigt werden können. Besonders wichtig ist natürlich die Information, wieviele Personen möglicherweise betroffen sind.