Archiv der Kategorie: Radfreundliche Stadt

Radschutzstreifen auf der Bensberger Straße

Siehe auch Bericht im Kölner Stadt-Anzeiger vom 12.09. über unsere Stellungnahme zu den Radfahrstreifen!


„Einen Radschutzstreifen auf der Bensberger Straße in Forsbach will der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen NRW) markieren lassen – voraussichtlich in der letzten Ferienwoche. Der Schutzstreifen ist bereits seit längerem im Radverkehrskonzept der Stadt Rösrath vorgesehen.  (siehe Kölner Stadt-Anzeiger vom 20.08.2018)
Geplant ist ein einseitiger Schutzstreifen in Fahrtrichtung Bensberg, er soll an der Kreuzung mit der Straße Am Sommerberg beginnen und an der Feldstraße enden. In der Ortsmitte von Forsbach verbleibt jedoch eine circa 350 Meter lange Lücke ohne Schutzstreifen, da die Straße dort zu schmal ist für eine Markierung. …“
2015-02-10-blatt-12-forsbach-nord
2015-02-10-blatt-13-forsbach-sued

Unser Verein begrüßt diese Maßnahme und freut sich, dass dem Radverkehr in Rösrath allmählich ein höherer Stellenwert eingeräumt wird.

Es muss allerdings an dieser Stelle hinterfragt werden, warum man (in Deutschland generell) nicht mehr Planungsmut im Sinne des 2-Radverkehrs aufbringt und an den Engstellen dem Radfahrer statt dem Auto die Vorfahrt überlässt – so wie das Beispiel Meerssen in den NL zeigt.
Während In Rösrath (und anderenorts in NRW)  die Radschutzstreifen an den gefährlichen Engstellen einfach enden,  werden diese in NL  in voller Breite durchgezogen.

Die Kleinstadt Meerssen im Kreis Limburg (NL) bei Aachen hat – wie zahlreiche andere Städte in NL – dem Radverkehr durch den Ort den Vorrang eingeräumt. Es gibt durchgängig beidseits 1,80 m breite Schutzstreifen neben einem Gehweg mit min. 1 m Breite. An manchen Engstellen kommen sich die Streifen bis auf 0,5 m nahe – hier muss dann im Zweifelsfalle der Autofahrer hinter dem Radfahrer bleiben. Die Ortsdurchgangsstrasse ist keine Einbahnstrasse und hat Linienbus- sowie auch LKW-Verkehr! Entsprechende Verordnungen sind in NL denen in NRW um Jahre voraus!
Ausschnitt aus einer techn. Planzeichnung für die Radschutzstreifen in der Kuileneindestraat in Meerssen (NL). Konsequente Umsetzung: Man beachte die durchgehend einheitliche Breite von 1,80 m der beidseitigen Radschutzstreifen.

Zudem gibt es in Rösrath Planungsmängel im Radverkehrskonzept hinsichtlich der Schutzstreifen z.B. in Hoffnungsthal-Lehmbach entlang der L 284.

Rösrather Teilabschnitt des Agger-Sülz-Radweges scheitert – an „Haus Stade“?

Seit vielen Jahren engagiert sich unser Verein für eine naturnahe Radwegeführung in Rösrath und über Rösrath hinaus (siehe unsere Bemühungen um das Projekt Agger-Sülz-Radweg!)

Seit vielen Jahren war ein wesentlicher Rösrather Teilabschnitt des  Agger-Sülz-Radweges in Planung (gemeinsame Planung der Stadt Rösrath und des Rheinisch-Bergischen Kreis RBK); hatte man sich im Vorfeld dabei auf klare Zusagen entsprechender Kooperationspartner bzw. Grundstückseigentümer verlassen?

Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger vom 14.06.2018

Jetzt wurde am 11.06.2018 im Planungsausschuss  der Stadt Rösrath bekannt:
Der Abschnitt Venauen – Hoffnungsthal endet an „Haus Stade“
siehe Kölner Stadt-Anzeiger vom 14.06.2018:

Zur jüngeren Geschichte des Agger-Sülz-Radweges hier der Planungsstand 2017 (Auszug aus einer PP-Vorstellung  des RBK)


Zur Geschichte von Haus Stade siehe Wikipedia!
Dort heißt es im Abschnitt „Heutige Nutzung„:
„Mit dem Kauf des Denkmals verlegte die Netempire AG ihren Firmensitz von Köln nach Hoffnungsthal. Die 12 ha große Anlage von Haus Stade beherbergt nicht nur moderne Büroarbeitsplätze, sondern auch ein umfangreiches Sozialangebot …“

Auf der Internetseite der Tagungsstätte  liest man:
Raum zum DenkenLuft zum Atmen
Eingebettet in eigene Wiesen und Wälder und verkehrstechnisch sehr gut an Köln und Bonn angebunden, bietet der historische Fachwerkhof Haus Staade seinen Gästen eine Wohlfühl-Atmosphäre.
…. Bei uns können Sie eine Menge erleben – indoor wie outdoor.
und unter https://netempire.de/ist/ heißt es weiter:
Netempire ist … Sozial verantwortlich!
Soziale Verantwortung ist uns wichtig. Dafür setzen wir uns ein und unterstützen lokale Sozialvorhaben.

Es ist traurig und beschämend, dass nach jahrelangen Bemühungen diese Radwegeführung entgegen aller Erwartungen nun nicht realisiert werden kann. Für die Stadt Rösrath und deren Bürger sowie für den Nahtourismus ist diese Mitteilung jedenfalls  ein herber Rückschlag.

Was ist hier schief gelaufen? Wer ist für  mögliche Planungsfehler verantwortlich?
Der Bürger hat ein Anrecht auf möglichst weitreichende, transparente Informationen. Es geht nicht nur um enttäuschte Erwartungen – sondern auch um vertane Steuergelder!