Archiv der Kategorie: Auen / Hochwasserschutz

„Risikogewässer“ Knipperbach? Gemeinsamer Antrag von Stadt, Kreis und Verein

Am 14./15. Juli 2021 wurde Rösrath schwer getroffen von einer Flutkatastrophe, die durch einen räumlich weit ausgedehnten, zeitlich lang andauernden Starkregen ausgelöst wurde. In zerklüfteten Mittelgebirgslandschafen wie an der Ahr oder der Sülz raten Experten wie der Bonner Hydrologe Thomas Roggenkamp seit langem, zur Vorsorge an den Nebenbächen anzusetzen, die sich wie ein Adersystem in die Flüsse ergießen.

Die Gefahr für Rösrath droht auch nicht allein durch die Sülz und nicht erst bei einem räumlich ausgedehnten Starkregen – schon räumlich begrenzte heftige Starkregen können massive Schäden verursachen. Die Verwüstungen am Freibad Hoffnungsthal am 14.7.2021 wurden zum Beispiel einzig und allein durch Sturzfluten des Knipperbachs und seiner Nebenbäche verursacht.

Es gibt weitere Nebengewässer der Sülz, die bei Starkregen große Schäden verursachen können und verursacht haben. Namentlich genannt seien der Rothenbach, der Mühlengraben und der Hammergraben. Das größte Gefahrenpotenzial geht unserer Meinung nach aber vom Knipperbach und seinen Nebengewässern aus, die vor allem die Wohnbebauung an der Bleifelder Straße, das Ortszentrum von Hoffnungsthal und die Bahnstrecke bedrohen. Deshalb haben wir uns als Verein den Knipperbach als erstes vorgenommen – andere Gewässer werden später folgen.

Initiative ergriffen
Um mit der Vorsorge gegen drohende Wassergefahren in der Stadt Rösrath voranzukommen, haben wir die Initiative ergriffen und der Stadt vorgeschlagen, gemeinsam bei der Bezirksregierung die Einstufung des Knipperbachs als Risikogewässer zu beantragen. Bei Bürgermeisterin Bondina Schulze und dem zuständigen Fachbereichsleiter Christoph Herrmann stießen wir mit unserem Anliegen auf offene Ohren. Wir formulierten und begründeten den Antrag, der dann gemeinsam von der Stadt Rösrath, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und unserem Verein an die Bezirksregierung gestellt wurde. Der Antrag wird auch vom Aggerverband und den Stadtwerken unterstützt. Dieser gemeinsame Antrag ist ein wichtiger Schritt nach vorne.

Warum Einstufung des Knipperbachs als Risikogewässer?

Der Knipperbach würde dadurch erst einmal offiziell als Risiko anerkannt, drohende Überschwemmungen müssten analysiert, berechnet und kartiert werden, der Bach würde einer laufenden Beobachtung unterzogen, und Hochwasserschutzmaßnahmen könnten eher gefördert werden. Die Einstufung als Risikogewässer bewirkt allein aber noch keinen besseren Schutz gegen Überflutungen – der wird erst durch Schutzmaßnahmen erreicht.

Generell geht es darum, den Gewässern mehr Raum zu geben, Wasser zurückzuhalten und Fließgeschwindigkeiten zu reduzieren. Das ist im Falle des Knipperbachs besonders schwierig, weil die „natürlichen“ Rückhalteräume fast vollständig bebaut sind. Die Lösungssuche ist auch schwierig wegen der Vielzahl der Betroffenen und Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Interessen: Anwohner, Waldbesitzer, Stadt, Stadtwerke, Kreis, Bezirksregierung, Aggerverband, Deutsche Bahn, Naturschutz, usw. Klar ist auch, dass es keine Einzelmaßnahme gibt, mit der alle Probleme gelöst werden können. Einen hundertprozentigen Schutz kann es nicht geben.

Wir versuchen aber, alle Beteiligten mit ins Boot zu holen. Deshalb werden wir in den nächsten Monaten weitere Schritte unternehmen: ein informatives Video über den Knipperbach drehen und veröffentlichen, Begehungen mit Behörden und öffentliche Begehungen anbieten, Vorschläge sammeln und diskutieren, öffentliche Veranstaltungen – möglichst mit der Stadt und anderen – durchführen. Wir haben auch schon ganz konkrete Schutzmaßnahmen vorgeschlagen. Aber sicher kommen von Anwohnern oder anderen Beteiligten noch weitere und vielleicht bessere Vorschläge: die alle müssen besprochen und bewertet werden. Als Verein ziehen wir naturnahe Lösungen technischen Bauwerken vor. Wir wollen jedenfalls die nächsten Monate am Ball bleiben, damit in absehbarer Zeit pragmatisch wirksame Maßnahmen gefunden, beschlossen und umgesetzt werden können.

Für einen besseren Schutz gegen Hochwasser und Starkregen in Rösrath: gemeinsam und konsequent handeln!

Anlagen:
Anlage 1 Risikogebiete
Anlage 2 Risikogebiet an Bleifelder Straße
Anlage 3 Risikogebiet Ortszentrum Hoffnungsthal
Antrag Knipperbach als Risikogewässer mit Unterschriften

Dokumentation und Diskussion der Hochwasser-Info-tagung und Konsequenzen

Am 12.09.2021 veranstaltete der Verein eine Openair-Fachtagung zu den katastrophalen Starkregen-/Hochwasser-Ereignissen vom 14./15.07.2021 in Rösrath. Hier hatten wir bereits darüber berichtet.

DOKUMENTATION: zu dieser Veranstaltung werden nach und nach die Fach-Beiträge der Referenten sowie der 3 Berichte Betroffenener an dieser Stelle eingestellt bzw. verlinkt werden.

Alle Mitbürger*innen und Betroffene sind eingeladen, sich durch Kommentare am Schluss des Beitrags an einer offenen Diskussion zu beteiligen.


19.09.2021
Heute geht es um ausgewählte Inhalte der
kommenden Stadtrat-Sitzung am 27.09.2021

TOP 14  BP 129 „Sülzufer WestAufstellungsbeschluss

Der unter TOP 14 vorgesehene Aufstellungsbeschluss zum BP 129 „Sülzufer WestHoffnungsthal, täuscht darüber hinweg, dass die gute Absicht, schlimmere Bebauungen verhindern zu wollen, oftmals leider nicht realisiert wird. So wurde auch der BP 115 (Bergische Landstr. – In den Backeswiesen) vor Jahren ins Leben gerufen, um Schlimmeres zu verhindern – mit der Folge, dass 2 große Mehrfamilienhäuser mit Tiefgaragen an anderer Stelle entstanden sind, die bei der jetzigen Flut riesige Probleme gemacht haben: hier hatte die Feuerwehr mit mehreren Einsatzfahrzeugen tagelang zu tun, um diese leerzupumpen.
Unser Verein hatte damals davor gewarnt, in diesen Bereichen überhaupt Tiefgaragen zu genehmigen, die für eine Überflutung nicht ausgelegt sind.

TOP 15 – Flächennutzungsplan, 35. Änderung „Retentionsraum Sülzbogen“

Die unter TOP 15 geplante 35. Änderung des FNP bezgl. Retentionsraum Sülzbogen wird begrüßt als ein erster, überfälliger aber sehr richtiger Schritt! Dies kann nur der Anfang weiterer Maßnahmen sein!

TOP 22Fraktionsantrag der Fraktion von ZLR
hier: Beschluss eines Baustopps für alle von der Überschwemmung am 14. und 15.07.2021 betroffenen Gebiete.
Hier fordert  fordert die Politik erste Konsequenzen aus der Flutkatastrophe:



Der Antrag der ZLR basiert auf dem Beschlussvorschlag unseres Vereins mit Begründung, der Ende Juli bereits an alle Ratsfralktionen gesandt wurde.


Was halten Sie von den beabsichtigten Maßnahmen und Vorschlägen? Welche Anregungen haben Sie als Betroffene?
Gerne können Sie sich hier an einer Diskussion beteiligen.
(Eine Anmeldung ist nur beim ersten Mal erforderlich!)

Flutkatastrophe in Rösrath und overath …

Zur Entscheidungsfindung der Politik nach der Flutkatastrophe in Rösrath und Overath

Heute berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger in seinem Lokalteil „Bergisches Land“:

1. über die Umstände und Proteste gegen das geplante Gewerbegebiet in Unterauel
Siehe dazu auch den Beitrag in der WDR-LOKALZEIT vom 12.08.2021 ab Minute 18:50 (Rösrather Bürger*innen fordern Bebauungstopp nach Hochwasser)

2. … über die fehlende Entschlossenheit bei der Rösrather Bürgermeisterin zur Unterstützung einer Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasser und -folgen durch den Verein Lebenswertes Sülztal.

Der Verein hält wegen der Dringlichkeit der Informationen – nicht nur für die betroffenen Bürger der Stadt – an seiner Planung für den 11./12.09.2021 fest. Bis dahin sind immerhin 2 Monate nach der Katastrophe vergangen!
Der Veranstaltungsort – Coronaschutzbedingungen werden eingehalten – wird noch bekannt gegeben!
Die Einladung an die Bürgermeisterin zur Beteiligung bleibt weiterhin bestehen.




UNTERAUEL Naturschützer fordern Biotop statt Gewerbe

hier die Stellungnahme vom 6.6.2019 an den Overather Bürgermeister Weigt im Wortlaut

Mitteilung im Kölner Stadt-Anzeiger vom 15.6.2019
von Stephan Brockmeier

Overath. In die Kontroverse um die vor zwei Jahren bekanntgewordene Absicht der Stadt Overath, in den Sülzauen zwischen Untereschbach und dem früheren Fröling-Gelände Gewerbe anzusiedeln, kommt Bewegung. Der Bergische Naturschutzverein (RBN) schlägt vor, das Gebiet einschließlich der von der Stadtentwicklungsgesellschaft Overath (Sego) schon gekauften Flächen der Landwirtschaft zu belassen, es aber zu einem „Muster-Biotop“ zu entwickeln.

Auf diese Weise, so RBN-Vorsitzender Mark von Hofe in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an Bürgermeister Jörg Weigt (SPD), könne ein „deutliches Zeichen zur Stärkung der klimatischen Bedingungen und Besonderheiten eines Talraums in West-Ost-Richtung“ gesetzt und durch eine „extensive Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen arten- und blütenreiche Grünlandwiesen“ entwickelt werden.

Das Sülztal müsse von weiteren Barrieren wie Lager- oder Produktionshallen frei gehalten werden, um den für die Siedlungsbereiche notwendigen Luftaustausch sicherzustellen, um Frischluft zuführen zu können und Kaltluft entstehen zu lassen, die in den immer weiter zunehmenden Wärmeperioden als Klima- und Temperatursenke fungieren könne. Und, so Mark vom Hofe: „Wie sollen der Bevölkerung artenreiche Blumenwiesen gezeigt werden, wenn sie nur an ausgesuchten Standorten zu finden sind?“ Ein Overather Vorzeige-Biotop statt eines Gewerbegebietes könne womöglich über ein Regionale-Projekt umgesetzt werden.

„Reanimation“ Bebauungsplan 55 Lehmbach

Im nördlichen Hoffnungsthal-Lehmbach wurde 2001 der Bebauungsplan 55 (Gewerbegebiet Rösrath-Lehmbach) rechtskräftig („… um die aus wirtschaftlichen Gründen erforderliche Erweiterung einiger der in diesem Gebiet ansässigen Betriebe in einer städtebaulich verträglichen Form zu gewährleisten.“)
Damals wurden im Hinblick auf die Erweiterungswünsche der inzwischen doppelt Pleite gegangenen Fa. PaJa 2 Gewerbegebiete (GE1 und GE2) festgesetzt:
GE1 (im sülznahen Bereich) mit zulässigen Firsthöhen bis 16 m,
GE2 (Im Bereich zur Landstr. und Wohnbebauung) bis 9 m Firsthöhe


siehe BPlan 55 Skizze und Begründung!

Nach 2001 ruhte dieser Plan 10 Jahre bis zum Versuch der Erweiterung des geplanten Gewerbegebietes in Form des Bebauungsplans 89 (Lehmbach-Nord).
Da sich in diesen 10 Jahren die Erkenntnisse um die Bedeutung von Auen im Rahmen von Hochwasserschutz und Klimawandel dtl. vermehrt hatten, läutete dieser Plan 2011 die Geburtsstunde unseres Vereins ein.
Es gelang uns, den Nachweis zu erbringen, dass das gesamte Gebiet dieses BPlan 89 Überschwemmungsgebiet ist. Nach einigen informellen Gesprächen und viel Öffentlichkeitsarbeit konnten wir schließlich die untere und obere Wasserbehörde (Bezirksregierung Köln) von der Notwendigkeit des Erhalts der noch nicht aufgeschütteten Auenflächen als Retentionsflächen überzeugen.
Anschließend bedurfte es noch einiger „Überzeugungsarbeit der Behörden“ in Richtung Stadt Rösrath, bis der BPlan 89 aufgegeben werden musste.

Der alte BPlan 55 wird nun „reanimiert“!
Aufgrund der veränderten Rahmenrichtlinien zum Auen- und Hochwasserschutz musste die wasserrechtliche Genehmigung von vor fast 20 Jahren überprüft und geändert werden (Zuständigkeit: untere Wasserbehörde beim Rheinisch-Bergischen Kreis). Diese Genehmigung liegt vor und erscheint plausibel.

Daher werden nun die Ableitungen der zufliessenden Bäche (im Norden der „namenlose Bach“ von den Bergen, weiter südlich der Lehmbach) kurz vor der Sülz vereint und gemeinsam mäanderförmig im Gebiet der sülznahen Abgrabungen der zu schaffenden Retentionsflächen in die Sülz eingeleitet.
Der Ausgleich für die noch anstehenden Aufschüttungen im östlichen sülznahen Gewerbegebiet geschieht also durch diese Vertiefungen an der Sülz, um dem Fluss bei Hochwasser mehr Ausbreitungsfläche zu verschaffen. (Siehe Skizze!)

Der Skizze ist zu entnehmen, welche riesigen Erd- Volumina für die weiteren Aufschüttungen noch notwendig sind, um den BPlan umzusetzen

Bisher wurden „nur“ 1.140 m³ aufgeschüttet. Die noch anstehenden Aufschüttungen im tiefer gelegenen Bereich Richtung Sülz umfassen weitere ca. 4.000 m³ – und das ganz eindeutig im Überschwemmungsgebiet. Eine solche Planung wäre demnach heute nicht mehr genehmigungsfähig.

Herr Kalsbach, ehemals 1. Beigeordneter der Stadt Rösrath und heute privat beruflich engagiert, hat uns vor Ort freundlicherweise die aktuelle wasserrechtliche Genehmigung und die Planungen der weiteren Aufschüttungen erläutert.

Wir haben verstanden, dass an der Rechtskraft des BPlan 55 leider nicht mehr zu rütteln ist. Wir sind aber der Auffassung, dass eine Ausschöpfung der vor 20 Jahren genehmigten Bauhöhen von bis zu 16 m unbedingt zu vermeiden ist, um eine Verschandelung von Orts- und Landschaftsbild zu verhindern.
Selbst die im vorderen Teil des GE2 zugelassenen Hallenhöhen bis 9 m würden eine arge Beeinträchtigung des Ortsbildes bedeuten.

Hinzu kommt, dass „nach aktuellem Stand der Erkenntnisse zum Klimawandel, Auen- und Hochwasserschutz ein solcher Plan heute keine Genehmigung mehr erfahren würde“ (Zitat aus fachlich qualifizierter Quelle).

Wir können daher nur an alle Verantwortlichen appellieren, bei der Umsetzung die Interessen von Orts- und Landschaftsbild, von Klimawandel, Hochwasser- und Auenschutz sowie die der Anlieger weitgehend zu berücksichtigen.
Ein unschönes nördliches Einfallstor zur Stadt Rösrath dient keinem.

siehe auch Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger von heute



Tonnenweise Schwermetall im Fluss – Versuch zur Klärung der Sülz gescheitert

An anderer Stelle berichteten wir bereits über das „brisante Erbe des Erzes“

Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet heute:
„Auf einem 1,5 Kilometer langen Flussabschnitt zwischen Overath-Untereschbach und Rösrath-Hellenthal wurden bei einem mittleren Wasserstand der Sülz an 32 Stellen Wasserproben entnommen, auf ihre Schwermetallbelastung hin untersucht und die Werte hochgerechnet.

Ergebnis: 100 Tonnen Zink, 30 Tonnen Cadmium, Kobalt, Eisen, Mangan und Nickel werden jedes Jahr allein auf dem 1,5 Kilometer langen Flussabschnitt in die Sülz gespült.

Damit hat die Sülz definitiv keine Trinkwasser- und keine Badewasserqualität.

Zum Artikel

KStA-Kommentarfazit: „… Einmal zu erwähnen, dass Sülzwasser keine Trink- oder Badewasserqualität hat, reicht nicht. Es bedarf detaillierterer Aufklärung auch draußen vor Ort über die Altlasten im Boden und im Wasser und ihre Gefährlichkeit. Panikmache ist sicher kein guter Ratgeber, Bedenkenlosigkeit aber auch nicht.“


Wir haben es satt …

Wir haben Agrarindustrie satt

Warum dieses Thema auf diesen Seiten?

Am 19.01.2019 fanden sich 35.000 Menschen in BERLIN zu einer gewaltigen DEMONSTRATION ein – für eine gerechte Agrarreform und eine klimaschonende Landwirtschaft; für eine bäuerliche Landwirtschaft und vielfältige, gesunde, regionale Nahrungsmittel – gegen die industrielle Agrarmafia, gegen Massentierhaltung, Glyphosat, Bayer, Monsanto & Co!

Toni H. neben seinem Traktor auf der DEMO in BERLIN
Andreas A. auf der DEMO in BERLIN

Auch im Sülztal gibt es Landwirtschaft und Menschen, die sich für den Erhalt einer ökologischen und nachhaltigen Landwirtschaft einsetzen.

Unsere beiden Vereinsmitglieder TONI und ANDREAS aus Hoffnungsthal haben diese großartige Demo in Berlin am 19.01. mit zwei Traktoren nach einer langer Anfahrt tatkräftig unterstützt!

Video auf FACEBOOK

Die Veranstaltung wird im kommenden Jahr (wieder parallel zur Grünen Woche) das zehnte Mal an den Start gehen. Eine tolle Entwicklung ist, dass die Teilnehmer an der Traktorendemo immer häufiger junge, gut ausgebildete Landwirte sind, die zum grossen Teil Agrarwirtschaft studiert haben (oder noch studieren). Die wissen genau, warum sie sich für eine ökologische Landwirtschaft und gegen die unerträgliche Allianz von Bauernverband und Agrarkonzernen entscheiden. 
Das macht Mut, gibt Hoffnung, und motiviert uns dazu, deren Arbeit auch zukünftig zu begleiten. An der Ladentheke und bei Aktionen wie am Wochenende. Und wir wollen auch im kommenden Jahr wieder dabei sein. 
Aber es muss nicht unbedingt Berlin sein: Jeder Einzelne kann auf vielseitige Art und Weise dazu beitragen, dass sich etwas ändert. Jeden Tag. 
Ein bewusster Konsum ist der Anfang:
Was will ich mit meiner Kaufentscheidung unterstützen? Gentechnik auf dem Acker? Tierquälerei in lebensverachtenden Mastbetrieben? Pflanzengift und Bienensterben? Gülleverseuchtes Grundwasser? 
Ein Einkauf von Bioprodukten regionaler Erzeuger dürfte für die wenigsten Konsumenten eine unüberwindbare Hürde darstellen. Nachdenken hilft. Wir Verbraucher haben die Macht, die Dinge zu ändern. 

ARD-Reportage zu den Zusammenhängen zwischen Zuschusspolitik, Agrarlobby und Chemiekonzernen. Aus reiner Profitgier wird das kollektive Wohlergehen von Mensch, Tier und Umwelt gnadenlos geopfert. Seit Jahrzehnten. Es wird endlich Zeit, dass sich was ändert. 

Sommerfest in Unterauel am 8. Juli 2018

Sommerfest in Unterauel am 8.Juli 2018
Treffpunkt Unterauel 15 (Fachwerkhaus von 1744)

bitte beachten: es gibt keine Parkmöglichkeiten!

14:00 Uhr Wanderung:
„Menschen und Häuser, Geschichte und Natur“
Bei der Wanderung wird die Geschichte der Siedlung und ihrer Bewohner vorgestellt:

​· 430 Jahre dokumentierte Geschichte
· 200 Jahre fast unveränderte Siedlungsstruktur
· wer hat hier gelebt
· wann sind die Gebäude entstanden
· worin besteht die Bedeutung dieser Siedlung

Bäckerei Soutschka, Foto: Privat

Die Wanderung durch die Sülzauen wird den Wert einer Auenlandschaft verdeutlichen:

​· was ist das Besondere einer Flussaue
· wie haben sich die Sülzauen bei Unterauel entwickelt
· welche Pflanzen und Tiere leben hier
· warum müssen Auengebiete geschützt werden

Es führen:
Klaus Hasbron-Blume
(Dipl-Volkswirt, Vorstand „Lebenswertes Sülztal e.V“)

​Karin Wedde-Mühlhausen
(Dipl.-Biologin, Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin, Vorstand „Lebenswertes Sülztal e.V.“.

15:00 Uhr:
Kaffee, Waffeln und Kölsch

Als Erfrischung in lockerer Atmosphäre gibt es frische Waffeln und Getränke. Es gibt auch wieder Honig aus Unterauel direkt vom Imker!

Des Weiteren freuen wir uns über :
Die rollende Waldschule des Hegerings Overath
Interessantes für Groß und Klein über Wildtiere und Natur

Schwermetallbelastung der Sülz

17.02.2018
Das brisante Erbe des Erzes:
Schwermetallbelastung der Sülz liegt weit über Richtwerten

„Wer geglaubt hatte, über „das Erbe des Erzes“ sei alles geschrieben worden, der irrt.“ – so berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger schon  2014 anlässlich der Herausgabe von Band 5 zum Erzrevier Bensberg  – Quelle: https://www.ksta.de/2642002 ©2018

Heute folgt die „belastende“ Fortsetzung der Geschichte – über die viele Jahre  bekannte Schwermetallbelastung  der Sülz und seiner Zuflüsse im Bereich zwischen Untereschbach und Hoffnungsthal-Lehmbach.

Am 15.02.2018 erfolgte im Ausschuss für Umwelt und Planung d es RBK eine Konzeptvorstellung zum Thema: „Schwermetallbelastung in der Sülz infolge Erzbergbau“.      
Es handelt sich um ein Projekt zur Ermittlung und Bewertung von Schwermetalleinträgen aus dem Erzbergbau in die Sülz südlich Overath-Untereschbach.

Quelle: Geoportal Rheinisch-Bergischer Kreis; rote Quermarkierungen: Anfang und Ende des Untersuchungsbereiches (Projektstufe 1) rote Kreise: Einleitungen Neuer Lüderichstollen und Daubenbücheler Siefen in die Sülz rotes Dreieck: Mündung von 9 Rohrleitungen des Grünewaldteiches in den Daub. Siefen

An der Sülz südlich von Overath-Untereschbach liegen die beiden Haupt-Einleitungen
Grube Lüderich, Neuer Lüderichstollen, ID GL 10, unmittelbare Einleitung in die Sülz über eine Rohrleitung
Grube Lüderich, Grünewaldteiche, ID GL 11 (Daubenbücheler Siefen); Ableitung des Sicker-/Drainagewassers der Grünewaldteiche über 9 Rohrleitungen in den Daubenbücheler Siefen (s. Abbildung 2, rotes Dreieck), der nach einer Fließstrecke von ca. 850 m in die Sülz mündet
Diese beiden puktuellen Einleitungen wurden seitens des Landes Nordrhein-Westfalen als zwei der bedeutsamsten Hauptbelastungsquellen des Schwermetalleintrags aus dem Erzbergbau in die Oberflächengewässer in Nordrhein-Westfalen ermittelt.
Grundsätzlich können punktuelle Einleitungen über einmündende Rohrleitungen – im Gegensatz zu diffusen Einträgen – technisch gefasst und einer Behandlung zugeführt werden.

Ziele des Projektes
Im Rahmen des Projektes soll der Anteil der beiden Einleitungen Neuer Lüderichstollen und Grünewaldteiche an der Gesamtbelastung der Sülz mit Schwermetallen im Bereich südlich Overath-Untereschbach ermittelt werden (Projektstufe 1).

Sollte sich als Ergebnis des Monitorings zeigen, dass die beiden o.g. Punktquellen einen signifikanten Anteil an der Gesamt-Schwermetallbelastung der Sülz im Gewässerabschnitt südlich Overath-Untereschbach haben, ergibt sich das folgende weitere Ziel des Projektes:
– Beteiligung der Betreiberin der Anlagen an Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffbelastungen der Sülz an den beiden o.g. Punktquellen in Form der Gewinnung zur Durchführung freiwilliger Maßnahmen in Absprache mit den Fachbehörden oder Inanspruchnahme durch eine Ordnungsverfügung

Weitere Einzelheiten siehe hier!